So gelingt der Sonnenblumenanbau!
VORFRÜCHTE/FRUCHTFOLGE
- Anbaupausen 4 bis 5 Jahre
- Vorfrüchte mit hoher N-Nachlieferung (Leguminosen, Gemüse) sind wenig geeignet, da die Krankheitsanfälligkeit steigt und sich die Reife verzögert.
- kein Raps als Vorfrucht wegen seiner Anfälligkeit für Sklerotinia
BODEN UND STANDORT
Der Boden sollte ohne Verdichtungen sein. Flachgründige Kiesstandorte sind wegen des hohen Wasserbedarfes nicht geeignet.
Wichtig ist zudem die schnelle Erwärmbarkeit des Bodens im Frühjahr. Sehr humusreiche Böden sind wegen ihrer von Natur aus hohen N-Nachlieferung, und damit verzögerter Abreife, problematisch.
Die Temperatursumme von der Saat bis zur Reife beträgt ca. 1.500 °C, der Wasserbedarf liegt bei ca. 450 mm/Jahr.
AUSSAAT/ SAATZEIT
- Sobald der Boden sich ohne Strukturgefährdung bearbeiten lässt und genügend erwärmt ist (6–8 °C), soll gesät werden (Ende März/Anfang April).
- feinkrümeliges Saatbett mit gutem Bodenschluss ab 3 cm Tiefe
SAATTIEFE
- 3–5 cm (auf leichteren Böden eher tiefer, auf schweren eher fl acher)
- Reihenweite 33–60 cm
AUSSAATSTÄRKE
- 7–8 Kö/m², je nach örtl. Gegebenheiten und Sortentyp (Züchterhinweise beachten!)
- deale Pflanzendichte: 7 Pfl ./m²
DÜNGUNG
- optimaler pH-Wert 6,2 bis 7,0 je nach Bodenart und Gehalt an organischer Substanz
- Phosphat, Kalium: nach Entzug und Nährstoffversorgung des Bodens, Entzug je 10 dt Korn: 16 kg P2O5 und 90 kg K2O
- N-Sollwert: 100 kg N/ha inkl. Nmin
- Sonnenblumen reagieren empfindlich auf chloridhaltige Dünger.
- Späte oder überzogene N-Gaben verzögern die Abreife!
STICKSTOFF
- Der N-Sollwert (einschließlich Nmin) für die Bodentiefe bis 60 cm liegt bei 100 kg N/ha, Applikation zur Saat.
- leichte Böden max. 80 kg N/ha, mittlere und schwere Böden 50 kg N/ha
PFLANZENSCHUTZ
UNGRAS/UNKRAUT
- Mechanisch: Flaches Hacken bei schwacher bis mittlerer Verunkrautung (ohne Klettenlabkraut) ist ausreichend.
- bis 5-Blattstadium geringe Konkurrenzkraft gegen Beikräuter – Herbizidanwendung im Voraufl auf
- Für eine effektive Herbizidanwendung im Nachaufl auf werden unbedingt passende Sonnenblumen-Sorten vorausgesetzt, die eine Toleranz gegenüber dem Wirkstoff Tribenuron-Methyl aufweisen. Im Sortiment der SAATEN-UNION wird mit ALEXA SU und PETRONAS SU eine passende Lösung angeboten.
PILZERKRANKUNGEN
- Häufig handelt es sich bei Pilzbefall um Fruchtfolgekrankheiten.
- Feldhygiene inklusive Behandlung von Beikräutern
- Wirtspflanzen, weit gestellte Fruchtfolgewechsel
- Stellung zu Leguminosen und Raps beachten
- Sortenwahl
BEIZEN
Eine fungizide Beizung zum Schutz vor Auflaufkrankheiten und Falschem Mehltau bietet die SAATEN-UNION an.
ERNTE
KORN
- ab 10–12 % Feuchtigkeit, optimal 9 %
- Mähdrescher zur Vermeidung von Kornverlusten mit „Schiffchen“ ausstatten
- Hoher Schnitt, da verholzte untere Stängelteile zu Verstopfungen führen können.
- Vermeidung von Bruchkorn: Trommeleinstellung bei ca. 350–400 U/min
GPS
- ab gelb-brauner Färbung der Korbunterseite
- Zur Nutzung als Biogassubstrat ab TM-Gehalt der Pflanze von 24–26 %, bei Saat als Zweitfrucht können die TM-Gehalte niedriger sein.