Im Mais steht aktuell die Unkrautbekämpfung an. In Teilen Deutschlands sind Frostschäden an den kleinen Maispflanzen zu erkennen. Bis zu einem bestimmten Stadium können diese aber von der Pflanze kompensiert werden. Daniel Ott, Produktmanager Mais, und Daniel Freitag, Berater in der Region östliches Schleswig-Holstein und westliches Mecklenburg-Vorpommern, werfen einen Blick in die Bestände und geben einfache Praxistipps.
Eine Kombination aus blatt- und bodenwirksamen Herbiziden sollte durchgeführt werden, sobald der Mais in BBCH 12 – 14 ist und die Unkräuter schon 2 bis 3 Laubblätter gebildet haben. Aufgrund der vergangenen Regenperiode sollte zudem geprüft werden, ob die Maispflanzen schon wieder eine Wachsschicht gebildet haben.
Praxistipp: Mit einer Sprühflasche kann Wasser auf die Maispflanzen vernebelt werden. Bilden sich auf den Blättern große Tropfen, die, ähnlich dem Lotuseffekt nach der Autopolitur, herunterlaufen, ist die Wachsschicht ausgebildet. Das ist etwa nach 1 bis 2 Tage nach Niederschlägen der Fall.
Zusätzlich ist zu beachten, dass Herbizidmaßnahmen im Mais nicht bei Nachtfrost, hohen Temperaturschwankungen und bei Temperaturen unter 5°C bzw. über 25°C erfolgen sollen! In der vergangenen Woche traten regional Nachtfröste auf. Warten sie mit der Behandlung, bis der Mais sich erholt hat und wieder „durchgegrünt“ ist.
In unserer Zeitschrift Praxisnah haben wir Ihnen die wichtigsten Herbizide und Mittelkombinationen beim Splitting, als auch bei der Einmalbehandlung zusammengestellt (siehe Abbildung 2a+2b) (https://www.praxisnah.de/index.cfm/article/10212.html).
Wie sind nun etwaige Kälteschäden am Mais zu beurteilen?
Hier einige Bilder von unserem Außendienstkollegen Daniel Freitag (Region östliches Schleswig-Holstein und westliches Mecklenburg-Vorpommern) von einem Praxisschlag aus Norddeutschland: Der Mais ist gut und gleichmäßig aufgelaufen und präsentiert einen guten Pflanzenbestand mit angestrebter Bestandesdichte.
Durch die kühlen Temperaturen vergangener Nächte, zeigen die jungen Maispflanzen jedoch Vergilbungen und abgestorbenes, nekrotisches Gewebe an den ältesten Blättern, vorwiegend an der Blattspitze.
Der Vegetationspunkt der jungen Maispflanze ist, auch abhängig von der Ablagetiefe des Saatkorns, aktuell etwa 1,0 bis 2,0 cm unterhalb der Bodenoberfläche zu finden. Das gewährleistet ein Abpuffern der Tagestemperaturextreme und bietet bis zu einem gewissen Maße Schutz vor niedrigen Nachttemperaturen. Trotzdem konnte auf Praxisschlägen ein Vergilben und tlw. Absterben der jungen Blätter festgestellt werden.
Praxistipp: bis zu BBCH 16 können Frostschäden durch rasches Durchwachsen der Maispflanze noch relativ gut kompensiert werden. Als Faustregel bei Frostschäden gilt: je abgestorbenem Blatt, reduziert sich der Gesamttrockenmasseertrag um 1 bis 2 %.
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