Nach einer weitestgehend erfolgreichen und unkomplizierten Wintergerstenernte verzögerte sich die Ernte der späteren Getreidekulturen in vielen Regionen. Durch häufige und stärkere Niederschläge waren die Erntefenster oft sehr kurz und führten meist zu feuchter Ware. Dies erschwerte nicht nur die Ernte, sondern beeinträchtige in den Regionen mit viel Niederschlag ebenfalls die Qualitäten.
Die anhaltenden Niederschläge in Kombination mit den schwierigen Bedingungen für den Wachstumsreglereinsatz im Frühjahr und der teilweise hohen Bestandesdichte führte zusätzlich zu Lager in den Getreidebeständen.
Erträge häufig zufriedenstellend, Qualitäten stark schwankend
Der Rohproteingehalt der Winterweizenernte ist im Bundesschnitt zwar auf dem Niveau des Vorjahres. Jedoch ist auffallend, dass der Rohproteingehalt in den klassischen Qualitätsweizenanbauregionen niedriger ist als im langjährigen Mittel (MRI BEE 2023). Die starken regionalen Schwankungen, lassen sich ebenfalls in der Fallzahl erkennen. Insbesondere in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein liegen schätzungsweise >70 % der Proben unterhalb von 220 s und somit unterhalb normalerweise geforderten Mindestfallzahl.
In diesen Bundesländern konnten sich nur wenige Sorten durch eine hohe und stabile Fallzahl hervortun. SU JONTE fiel in diesen Regionen besonders durch eine hohe und stabile Fallzahl auf, und erhält, unterstützt durch die gute Standfestigkeit und Blattgesundheit, eine breite Anbauempfehlung über nahezu gesamt Deutschland.
Insgesamt zeigt sich in diesem Jahr, dass Sorten mit einer guten Standfestigkeit stabilere Erträge liefern als Sorten mit einer geringeren Standfestigkeit. Die neue Sorte WPB NEWTON fiel dabei durch besonders hohe Erträge auf, während die ebenfalls standfeste und sehr blattgesunde Sorte SU FIETE durch einen Proteingehalt auf dem Niveau vieler A-Weizen Sorten auffiel.
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