Hartweizen ist weiterhin knapp auf dem Weltmarkt. Gute Qualitätsware wird daher händeringend gesucht und gut bezahlt. Bio-Hartweizen wird noch immer überwiegend aus Italien zugekauft. Das muss nicht so bleiben. Große Hartweizen-Mühlen in Deutschland suchen mittlerweile verstärkt regionale Bio-Ware. Einige Winterdurum-Sorten kommen für den ökologischen Anbau in Frage. Dazu berichtet Felix Buchholz von einem Bio-Hartweizen-Versuch in Rheinland-Pfalz, vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) (RNH), Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau 2023.
Auf dem Queckbrunnerhof in der Nähe von Ludwigshafen am Rhein wird die Anbaufähigkeit von Hartweizen unter ökologischen Bedingungen erstmals getestet. Im Versuch stehen die Sorten WINTERSONNE, Limbodur, WINTERSTERN, Sambadur und WINTERGOLD. Umgeben waren die 4-fach wiederholten Parzellen von Winterweizen. Die Verunkrautung mit Klatschmohn und Kamille war im Hartweizen stärker ausgeprägt als im Weichweizen. Das liegt vor allem an der zögerlichen Bestockung von Hartweizen. Im ökologischen Landbau sollten daher mindestens 400 Körner pro m² zur Aussaat im Herbst angesetzt werden. Mit dem Anbau in weiter Reihe mit mindestens 25 cm Abstand wurden gute Erfahrungen gemacht. Das ist allerdings nur wirtschaftlich, wenn die Hacktechnik ohnehin bereits im Betrieb vorhanden ist. Das Striegeln im Hartweizen sollte zu einem späteren Zeitpunkt als im Weichweizen erfolgen, möglichst erst ab dem 3- bis 4-Blattstadium. Im 2-Blattstadium kann es mitunter zu ungewollten Verschüttungen oder sonstigen Schäden an der Kulturpflanze kommen.
Die Sorte WINTERSONNE fiel im Versuch durch deutlich weniger Verunkrautung auf. Das liegt an der zügigen Jugendentwicklung und der guten Wuchshöhe. WINTERSTERN zeigte sich als zweitbeste Sorte bezüglich der Unkrautkonkurrenz. Diese Sorte fällt durch hohe Stabilität der Kornqualität auf, bzgl. Fallzahl, Protein und Gelbwert. Aufgrund je nach Betrieb limitierter Möglichkeiten zur Stickstoffdüngung im Öko-Landbau, ist WINTERSTERN ebenfalls eine passende Sorte.
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