Mais als Dammkultur ist ein Anbauverfahren, welches sich in den letzten Jahren zunehmend in der Praxis etabliert hat. Insbesondere in Extremjahren sehen Praktiker darin Vorteile. Friedel Könecke, Landwirt aus Isernhagen, berichtet im neuen Artikel über seinen Dammanbau.
Es wurde berichtet, dass unter den nassen Bedingungen 2017 Maisflächen im Dammanbau deutlich leichter geerntet werden konnten. Der Boden war tragfähiger als konventionell bestellte Flächen. Aber auch in den besonders trockenen Jahren 2018 und 2019 konnte durch die wassersparende Produktionstechnik im Dammanbau, Signifikat mehr Trockenmasse gebildet werden.
Doch wie erfolgt der Dammanbau in der Praxis?
Friedel Könecke aus Isernhagen hat – in diesem Jahr vergleichsweise spät – Körnermais am 1. Mai in Dammsaat gelegt. Dazu verwendete er eine Technik, die Tiefenlockerung, Dammformung und Maisaussaat in einem Arbeitsgang ermöglicht (Dammax von TerraTec).
„Es handelt sich hier um einen relativ ertragreichen Standort. 2021 haben wir rund 8 Tonnen Körnermais ohne Beregnung geerntet. Wir düngen mit Pferdemist. Dieser wird durch den Dammax ideal eingearbeitet. Dadurch haben wir eine gute Nährstoffsituation, es fehlt jedoch am ehesten an Stickstoff, von dem Pferdemist naturgemäß nicht viel mitbringt. Daher versprechen wir uns hier von der Nährstoffkonzentration durch die Dammbildung viel. Zudem wird ein Arbeitsgang eingespart, was bei der aktuellen Arbeitskräftesituation ein wichtiger Aspekt ist. Bei diesem Verfahren unterstützen viele Punkte das Pflanzenwachstum: Feuchtigkeit von unten, Nährstoffe im Unterfuß und Erwärmung im Damm sowie ein besseres Wasseraufnahmevermögen. Eine gelockerte, warme und nährstoffreiche Schicht sowie eine gut rückverfestigte Zone (Wasserspeicherung und Befahrbarkeit) wirken sich insgesamt positiv aus.“
Auf diesem Standort wurde ein Sortenversuch mit frühen und mittelfrühen Sorten der Saaten-Union (z.B. PUMORI und HORIZONTE) angelegt. Ziel ist es herauszufinden, ob sich über die Sortenwahl die Trocknungskosten beeinflussen lassen. Über die Ergebnisse werden wir Sie dann im Herbst informieren!
Das Thema Ertrag und Feuchtegehalt war auch schon vor der Preisexplosion für Energie präsent, ist jetzt aber natürlich noch wichtiger geworden. „Wir verbrauchen 2,8 bis 2,3 Liter pro Dezitonne Trockenware. Ein halber Liter mehr oder weniger macht sich dann schon in der Rentabilität bemerkbar,“ meint Friedel Könecke dazu.
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