Die Silo- und Körnermaisernte neigt sich langsam dem Ende zu. Verglichen mit den Vorjahren, hat sich die Verschiebung des Erntetermins, je nach Region, um 2 bis 4 Wochen bestätigt. Bei überwiegend trockenen Bedingungen konnte die Ernte zügig eingefahren werden. Daniel Ott, Produktmanager Mais, hat sich die Ertragsergebnisse angeschaut und zieht Bilanz.
Wie war das Ertragsniveau 2021?
In der Praxis zeigten sich dieses Jahr, trotz vieler Startschwierigkeiten und Wetterextremen im Frühjahr und Vorsommer, überwiegend gute Erträge im Silo- als auch im Körnermais bei allerdings unterdurchschnittlichen Qualitäten im Silomais. Überdurchschnittliche Erträge konnten neben Deutschland ebenfalls in den Nachbarländern Frankreich, Benelux, Polen und Tschechien erzielt werden.
Nach ersten Auswertungen des Statistischen Bundesamtes liegt der Ertrag vom Silomais 2021 mit 45 to/ha Frischmasse um +6 % über dem Vorjahr und mit +9 % über dem 5-jährigem Mittelwert. Während in Bayern und Baden-Württemberg die Erträge stabil zum Vorjahr sind, konnten im Saarland, Rheinland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, NRW und Hessen tlw. Rekordernten eingefahren werden. Einzig die Nordländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern konnten nicht die an die Erträge des Vorjahres rankommen.
Praxistipp I: Eine Ursache dafür ist, dass viele Milchviehbetriebe einen Hochschnitt angewendet haben, um die Stärke- und Energiegehalte in der Silage zu erhöhen.
Auch wurden, da viele Silos voll waren (keine weitere Lagerkapazität), Silomaisbestände für die Körner- oder CCM-Nutzung
Praxistipp II: In diesem Jahr hat sich der Anbau (eines gewissen Anteils der Maisfläche) von Doppelnutzern (z. B. MICHELEEN bzw. LEGUAN) oder Körnermaissorten (z. B. SUMUMBA, oder HORIZONTE) ausgezahlt.
Der diesjährige Körnermaisertrag bewegt sich bundesweit um rund 10 to/ha, was einem Plus von 5 % ggü. dem Vorjahr und 7 % ggü. dem 5-jährigen Mittel bedeutet.
Wie sind die Erträge und TS-Gehalte bzw. Kornfeuchten der einzelnen Reifegruppen ausgefallen?
Erste Versuchsergebnisse von deutschen Standorten aus unserem Versuchsnetzwerk sind bereits eingetroffen.
In der Nutzungsrichtung Körnermais ist erst ein Standort vorhanden – die Aussagefähigkeit dementsprechend noch eingeschränkt. Einzig auffällig in Versuchen, als auch in der Praxis sind die sehr hohen Kornfeuchten um die 35 %.
Praxistipp III: Dieses Jahr hat die Wärme für eine ausreichende Reduktion der Kornfeuchte im Körnermais oftmals gefehlt. Versuche, wo Körnermaismaterial von FAO 200 bis 270 steht, zeigen, dass sich alle Sorten, egal ob früh oder mittelspät in einer Reifewolke von +/- 5%-Punkten einpendeln und mit zunehmender Zeit auch kein Wasser mehr abgeben. Die Wärmesumme fehlt – insbesondere bei Zahnmaisen. Beim Silomais entwickelt sich der TS-Gehalt deutlich analoger zur FAO Reifeeinstufung.
Welche Mais-Sorten konnten 2021 überzeugen und welche Empfehlungen leiten sich daraus für den Anbau 2022 ab?
- Reifesegment früh:
- HORIZONTE: K 200, Zahnmais mit geringster Kornfeuchte. Perfekt für frühe Körnermais Standorte!
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SUNSHINOS: S210, K 210, Zwischentyp, Doppelnutzer, hohe Kornerträge, wenig Stroh und beste Fusarium-Gesundheit.
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PUMORI: K 210: Hochertragreicher gesunder Körnermais im frühen Reifesegment mit gutem Stay-green Verhalten
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Reifesegment mittelfrüh:
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MICHELEEN: S230, K 230, zügige Abreife des Kolbens bietet Nutzungsflexibilität. Hohe Kornerträge und gute Siloqualitäten
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LEGUAN: S230, K 240, Universalmais in Anbau und Nutzung, mit guten Qualitäten und breiter Anbauempfehlung, Top Biogas Erträge
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NEUTRINO: S 240: Maximale Masseerträge
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SURTERRA: S 250, K 260: Flexibel – Sicher – Mehrjährig bewährt
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BONE: S 260, K 250: Mehrfachnutzer mit hohen und stabilen Erträgen und Qualitäten
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SUMUMBA: S 260, K 250: Hochertragreicher und kompakter Körnermais
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SUSANN: S 260, K 280: Siloertrag, Stärkeertrag und Kornertrag – seit mehr als 12 Jahren bewährt
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SU CRUMBER: S 270: Hochertrag in Masse und Qualität
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TIGUAN: S 270: außerordentlich hohes GTM-Ertragspotenzial mit guter Jugendentwicklung
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Reifesegment mittelspät – spät:
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KABANERO: S 300, K 280: Zahnmais, hohe Ertragssicherheit auch auf Böden mit niedrigem Ertragspotenzial, harmonische Abreife
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ELDACAR: S 300, K 310: Standfest und trockenresistent durch gut ausgebildetes Wurzelsystem, großrahmig, Silonutzung optional
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MENDY: S 320, K 300: sehr hohe TM-Erträge für Standorte im späten Reifebereich
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BARINGTON: K 310: zuverlässige Kornerträge und gute Pflanzengesundheit
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Weitere Informationen zu unseren Sorten, inklusive detaillierter Beschreibungen, Ergebnisse und Anbauempfehlungen, finden Sie auf unserer Homepage oder in unserem neuen Maiskatalog.
Benötigen Sie Beratung zu Fruchtfolge und Sortenauswahl, so können Sie gerne unsere regionalen Vertriebsberater kontaktieren.
Ihr Daniel Ott, Produktmanager Mais
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