Zum zweiten Mal fand am 31.08.21 der informative und vielseitige Sojainfotag auf der Saaten-Union Versuchsstation Bayern statt. Dank der ausreichenden Räumlichkeiten waren auch die steigenden Coronazahlen für den Sojainfotag kein Hindernis und konnte sicher unter den geltenden Bestimmungen durchgeführt werden. Was die 80 Teilnehmer dort erlebt haben, haben wir in einem kurzen Bericht zusammengefasst.
Eröffnet wurde der Sojainfotag von Olena Sobko, Produktmanagerin Soja bei der Saaten-Union, mit dem Vortrag zum Thema: „Herausforderungen im deutschen Sojaanbau“. Sie hat ausführlich die Sojaanbautechnik erklärt und ist auf die Herausforderungen im diesem nass-kühlen Jahr eingegangen. Frau Sobko hat einige Praxistipps gegeben, wie man die optimalen Bedingungen zur Beerntung erzielt, Überschwemmungsschäden vorbeugt und die Pflanzenversorgung mit den wichtigsten Nährstoffen sicherstellt.
Stefan Ruhnke, Produktmanager für Biokulturen bei der Saaten-Union, hat anschließend einen wunderbaren Überblick über die Situation und Entwicklung auf dem Öko-Sojamarkt gegeben. In Deutschland ist der Sojaanbau in den letzten vier Jahren um 60 % gestiegen! Im Vergleich mit allen anderen Leguminosen ist dies der höchster Wert!
In dem Folgevortrag hat Alexander Kögel, Berater Landwirtschaft von Bioland, nicht nur die mechanische Unkrautregulierung in Soja erklärt, sondern auch über die vorbeugenden Maßnahmen berichtet. Eine geschickte Auswahl der passender Anbautechniken, durchgedachte Fruchtfolge und den richtigen Ansatzzeitpunkten zum Striegeln und Hacken ist der Schlüssel zum erfolgreichen Sojaanbau.
Der Vortrag von Florian Riepl, (Lehrstuhl für Tierernährung bei TUM School of Life Sciences Weihenstephan, Technische Universität München), zum Sojabohneneisatz in der Nutztierhaltung hat das Tagesprogramm abgerundet (Abb. 2). Herr Riepl hat sehr deutlich gemacht, was genau die Trypsine als antinutritiven Substanzen sind, die im Sojakorn vorkommen und warum sie unbedingt vor dem Sojaeinsatz in der Tierfütterung zerstört werden müssen. Er hat auch sehr hilfreiche Tipps zu der Gestaltung der Tierfutterrationen für die üblichen Nutztieren in der Region gegeben.
Abschließend konnten sich die Sojainteressierten das schöne Sojasorten-Demonstrationsfeld anschauen und ihre Fragen vor Ort stellen. Es wurden ebenfalls produkttechnischen Versuche präsentiert und die wichtigen Themen, wie Saattiefe, Saatzeit und Reihenabstände miteinander diskutiert.
Ein Highlight des Infotags war die Vorführung der einzigen mobilen Toastanlage für Soja in Deutschland. Herr Lutz Wudtke, agrel GmbH, hat ganz genau das Funktionsprinzip des Gerätes erklärt und im laufenden Betrieb gezeigt.
Da Hacken bei Soja in Zukunft immer wichtiger wird, hat Michael Probst, Zürn Harvesting GmbH & Co. KG das Wort übernommen und den Besucher eine Präsentation der Hacktechnik Garford praxisorientiert und fachlich vorgetragen (Abb.4). Er hat klar die Vorteile aber auch Nachteile des Maschineneinsatzes gezeigt und den Sojaanbauern gute Tricks mit auf den Weg gegeben.
Wenn Sojainfotag, dann richtig – auch als Verpflegung der Besucher wurde die Verkostung von Sojalebensmitteln angeboten. Die Produkte wurden netterweise von Taifun GmbH und Landgarten GmbH zur Verfügung gestellt.
Wir bedanken uns herzlich bei den zahlreichen Gästen und unseren Ausstellungspartnern für die gelungene Veranstaltung und freuen uns schon auf das nächste Jahr!
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