Während die einen Zwischenfrüchte grade erst in den Boden gekommen sind, stehen andere schon länger im Feld und haben einen schönen Bestand gebildet. In der Anfangsentwicklung und der Bodendeckung unterscheiden sich die Arten und Mischungen deutlich – hier eine kurze Bestandsaufnahme anhand verschiedener Einflussfaktoren.
Kulturart
Besonders schnellwüchsig sind Kreuzblütler, wie Ölrettich und Senf. Auch bei späten Aussaatterminen bilden sie schnell ausreichend Masse, um den Boden zu bedecken – vorausgesetzt es steht ausreichend Stickstoff zur Verfügung. Das ist wichtig, um Unkräuter und Ausfallgetreide zu unterdrücken. Ölrettichsorten mit einer besonders zügigen Anfangsentwicklung, wie AGRONOM, SILETINA oder DEFENDER überzeugen auch auf Problemstandorten mit einer guten Unkrautunterdrückung. Bereits vier Wochen nach der Aussaat haben Mischungen mit hohem Anteil an Kreuzblütlern, wie viterra® INTENSIV, SortenGreening DEFENDER + Wicke, viterra® RÜBE und viterra® SCHNELLGRÜN eine dichte Bodendeckung. Zum Vergleich: Mischungen mit einem hohen Anteil an Arten mit weniger Blattmasse, wie Öllein und Phacelia, haben in diesem Jahr nach dem gleichen Zeitraum eine deutlich geringere Bodendeckung, siehe viterra® UNIVERSAL und viterra® RAPS (siehe Abbildung 1). In trockenen Jahren kann das wiederum anders aussehen – dann haben Phacelia ANGELIA und Öllein JULIET und ZOLTAN die besseren Wachstumsbedingungen. Immer eine schnelle Entwicklung hat viterra® SCHNELLGRÜN – egal ob Früh- oder Spätsaat, trockene oder nasse Aussaatbedingungen.
Leguminosen haben eine langsamere Anfangsentwicklung und sind wärmeliebend. Grade grobkörnige Leguminosen, wie die Blaue Bitterlupine ILDIGO, brauchen länger bis sie eine gute Bodenbeschattung erreichen. Je später im Jahr, desto stärker verlangsamt sich die Entwicklung. Mischungen mit einem hohen Leguminosenanteil, wie viterra® BODENGARE, können folglich ihr Potential besser bei wärmeren Bedingungen ausspielen und sollten nicht zu spät gesät werden. Von den Leguminosen hat die Wicke noch die schnellste Anfangsentwicklung.
Nicht zu unterschätzen: die Wurzelleistung. Innerhalb von zwei Wochen haben Sommer- und Winterwicken bereits Knöllchen gebildet, die aktiv sind und Luftstickstoff fixieren (siehe Abbildung 3). Nach vier Wochen sind die Wurzeln von Ölrettich und Wicke über 20 cm lang und an der gesamten Wurzel der Wicke haben sich Knöllchenbakterien gebildet (siehe Abbildung 4).
Aussaatzeitpunkt
Zu welchem Zeitpunkt die Zwischenfrucht in den Boden gekommen ist, hat einen entscheidenden Einfluss auf die Schnelligkeit der Anfangsentwicklung. Die Faustformel besagt: „Ein Tag im Juli entspricht einer Woche im August“. Soll heißen: je später die Zwischenfrucht gesät wurde, desto langsamer entwickelt sie sich. Grade bei Spätsaaten können schon wenige Tage Unterschied im Aussaatzeitpunkt den entscheidenden Unterschied in der Entwicklung der Zwischenfrucht bringen (siehe Abbildung 5). Aber wir haben auch Klimawandel – und damit eine etwa zwei Wochen längere Vegetationszeit im Herbst als noch vor 20 Jahren.
Bodenbearbeitung und Aussaattechnik
Neben der Kulturart und dem Aussaattermin hat die Bodenbearbeitung vor der Aussaat und die Aussaattechnik einen Einfluss auf die Anfangsentwicklung. Verbleibt das Stroh auf der Fläche und wird die Zwischenfrucht in Mulchsaat bestellt, kommt es zunächst zur sogenannten N-Sperre: Der vorhandene Stickstoff wird benötigt, um Zersetzungsprozesse zu starten und steht erstmal nicht der Zwischenfrucht zur Verfügung. Im Vergleich zu einem Standort, auf dem Stroh abgefahren und gepflügt wurde, hat die Zwischenfrucht einen leichten Entwicklungsrückstand (siehe Abbildung 6).
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