In dieser Woche beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen: Wie viele Nährstoffe kann ein Ölrettichbestand binden? Welche Vorteile hat der Gemengeanbau im Ökolandbau? Welchen Einfluss haben verschiedene Vorfrüchte auf den Hybridroggen?
Nährstoffkonservierung mit Ölrettich
Mit der bevorstehenden Verschärfung der Düngeverordnung steht die Nährstoffkonservierung durch Zwischenfrüchte bei vielen Praktikern wieder besonders im Fokus. Dabei bindet eine gelungene Gründüngung neben Stickstoff auch andere Hauptnährstoffe in erheblicher Menge. Ein Mitte August gedrillter Ölrettichbestand kann bis zu 4 t Trockenmasse bilden. Die durchschnittlich aufgenommenen Nährstoffmengen pro Hektar sind in Abbildung 1 dargestellt.
Da Ölrettich ein relativ enges C/N-Verhältnis hat, verrottet die Biomasse zügig. Ein großer Teil dieser gebundenen Nährstoffe kann somit rechtzeitig mineralisiert werden, um einer Folgefrucht wie Mais zur Hauptbedarfszeit zur Verfügung zu stehen.
Gemengeanbau
Der Anbau eines Gemenges zur Körnernutzung stellt gerade bei Ackerbohnen und Getreide immer einen Kompromiss dar. Verschiedene Ablagetiefen und Abreifezeitpunkte bilden dabei die wesentlichen Kritikpunkte.
Eine alternierende Aussaat der Kulturen bei jeweils optimaler Ablagetiefe ist wie hier in Erwitte in der Demoparzelle (BA ca. 8,0 cm / WW ca. 3,0 cm) auch in der Praxis über GPS in zwei Arbeitsgängen oder mit kombinierten Drilltechniken mit einer Überfahrt möglich. Die Winterformen der Ackerbohnen (AUGUSTA) weisen zudem eine frühere Abreife auf und ermöglichen somit eine bessere Beerntbarkeit des Gemenges. Untersuchungen zur Qualitätsweizenprodukiton im Gemenge zeigen außerdem höhere Proteingehalte und Kornqualitäten beim Weizen.
Vorfrucht vor Hybridroggen
Hybridroggen SU BENDIX; Lkr. Gifhorn, NI: Die Vorfrucht spielt eine große Rolle bei der Bestandsetablierung. Hackfrüchte wie Kartoffeln haben einen nicht zu vernachlässigen Vorfruchtwert. Durch den Rodeprozess findet eine invasive Bodenumwälzung statt, die zu einer verstärkten N-Nachmineralisation führt. Der freigesetzte Stickstoff steht daher der nachfolgenden Frucht, hier Hybridroggen, schon im Herbst zur Verfügung. Zudem sind Kartoffeln aus phytosanitärer Sicht vorteilhaft. In Abbildung 3 stand Winterroggen als Vorfrucht, in Abbildung 4 standen Kartoffeln. Die Schläge sind nur durch einen Feldweg getrennt. Düngung (130 kg N/ha (angerechnet) aus Rindergülle) und Aussaatzeitpunkt 10.10.19 sind gleich.
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