Sommerdurum richtig anbauen

Sommerdurum richtig anbauen

„Der heimische Hartweizenanbau wird stetig populärer. Immer mehr Mühlen setzen verstärkt auf Hartweizen von deutschen Feldern. Der Selbstversorgungsgrad ist von ca. 30 % in 2015 auf über 50 % in 2022 gestiegen! Die Versorgung mit Hartweizen aus wichtigen Anbauländern wie Kanada, Italien und Frankreich hat in den vergangenen 2 Jahren unter schwachen Ernten gelitten. Das macht den Anbau von Sommerdurum momentan umso lukrativer. Bei guten Erträgen von 45 dt/ha sind Deckungsbeiträge von über 1000 €/ha keine Seltenheit. Zudem hat der regionale Anbau von Hartweizen eine deutlich bessere CO2-Bilanz als der Import von Ware aus dem Ausland.“

Sommerdurum
Sommerdurum

Anbau allgemein
Bedingungen mittlere bis bessere Böden, wenig Unkrautdruck, sommerwarme Witterung, in Rübenregionen möglichst mit Pflugfurche und rückverfestigtem Saatbett
Aussaat Februar bis Anfang April so früh wie möglich
Saatstärke früh 360 – 400 kf. Körner/m² spät 400 – 450 kf. Körner/m²
Saattiefe 2 – 4 cm
Ernte Trockene Witterung! falls nötig, mit 18 % dreschen und trocknen
Fruchtfolge Siehe Vorfrüchte; v.a. von Mais als Vorfrucht ist abzuraten → Risiko Ährenfusarium!

Pflanzenschutz

Informieren Sie sich zeitnah über aktuelle Pflanzenschutzmittel-Zulassungen (www.bvl.bund.de)

Herbizide
alle für Weizen zugelassenen Mittel, sonst: Antrag auf Genehmigung (§ 22 Abs. 2 PflSchG)
Wachstumsregler
max. eine Behandlung, reduzierte Menge z.B. 0,2 - 0,3 l/ha Moddus (EC 31 – 37)
Mechanische Unkrautregulierung
Auf Schlägen mit geringerem Unkrautdruck ist mehrfaches Striegeln im Nach- und Vorauflauf
eine Option (mit leicht erhöhter Saatdichte).
Fungizide
Blatt: wie Weizen
Ähre: wirksames Mittel gegen Fusarien bevorzugen
Düngung
Bedarfswert vergleichbar mit Sommerweizen
Startgabe Das geringe Bestockungspotenzial von Hartweizen macht eine hohe N-Gabe zu EC 13 – 25 sinnvoll.
Schoss-/Spätgabe Folgegaben sind der Bestandesentwicklung und den regionalen Standort- sowie
Witterungsbedingungen anzupassen.
Vorfrüchte
Leguminosen ++
Zucker- / Futterrübe ++
Kartoffeln (spät) ++
Raps ++
Sonnenblume +
Gräser 0
Roggen / Triticale 0
WW / Mais mit Pflug 0/-
Hafer / Gerste / Dinkel -
WW / Mais ohne Pflug - -
Vermarktung
Mitgliedschaft bei Erzeugergemeinschaft und Vertragsanbau mit verarbeitenden Mühlen empfohlen.
Rohproteingehalt > 13,5 % (i. d. TS)
Fallzahl > 220 s
Glasigkeit > 75 %
Gelbpigment > 20,5 (b-Wert)
Dunkelfleckigkeit < 5 % dunkle Körner
DON-Wert (Fusarien) < 1,75 mg/kg (ungereinigt)
< 0,75 mg/kg (gereinigt)
Hektolitergewicht > 78 kg/hl
Kornfeuchte < 14,5 %
Die Angaben sind allgemeine Richtwerte.
Bezüglich konkreter Qualitätsabschläge sind mühlen- bzw. händlerspezifische Vorgaben zu beachten.