Wenn Sie Hybridroggen anbauen, müssen Sie sich egal wie Ihre Sortenauswahl erfolgt ist, über Parameter Gedanken machen, die zu einem Mutterkornbefall führen können.
Als Mutterkorn wird die Überdauerungsform des Pilzes Claviceps purpurea bezeichnet, der Gräser und Getreide befallen kann. Roggen wird häufig vom Pilz befallen, anstatt eines Kornes bildet sich in über die Blüte infizierten Ähren ein dunkles Mutterkorn (Sklerotium). Auch Weizen und Gerste können vom Pilz befallen werden. Welche Parameter beeinflussen das Mutterkornaufkommen?
Haupteinflussfaktor ist das Wetter, welches nicht beeinflussbar ist, daneben gibt es aber Aspekte, die direkt vom Landwirt kontrolliert werden können:
- Niederschläge während der Blüte – verminderte Befruchtung
- KEINE Beregnung während der Blüte!
- Angepasste Agronomie z.B. Saatstärke und -tiefe, Reihenabstand, Bestandesdichte, etc. – Ziel: Etablierung gleichmäßiger Bestände mit gleichmäßiger Blüte – Kein Zwiewuchs und Nachschossern
- Kontrolle der Wirte: Gräser z.B. Weidelgräser, Getreide, etc.
- Verwendung von Z-Saatgut
- Pflege von Brachen und Feldränder
- Vermeidung enger Roggenfruchtfolgen
- Keine Mulchsaat nach Getreidevorfrucht
- Andacht einer partiellen Ernte – Separierung der Schläge nach Befallsdruck
In den „Handlungsempfehlungen zur Minimierung von Mutterkorn und Ergotalkaloiden in Getreide“ (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, 02/2014) sind die aufgeführten Maßnahmen ausführlich beschrieben.