Ackerbohnen richtig angebaut

Ackerbohnen richtig angebaut

Von Aussaat bis Ernte: Die wichtigsten Anbauhinweise übersichtlich dargestellt. Darüber hinaus können Sie sich den Anbauleitfaden herunterladen.

STANDORTANSPRÜCHE

  • mittlere bis schwere Böden; geeignet für tiefgründige, humusreiche und bindige Böden
  • hoher Wasserbedarf, besonders während der Blüte und während der Kornausbildung
  • pH-Wert 6,0 – 7,0
  • keine Schadverdichtungen oder Staunässe

FRUCHTFOLGE:

  • Gut geeignete Vorfrüchte: N-zehrende Kulturen, alle Getreidearten, Mais, Zuckerrübe, leguminosenfreie Zwischenfrucht über den Winter ist ratsam
  • Gut geeignete Folgefrüchte: Wintergetreide, Winterraps, N-zehrende Zwischenfrucht (wenn Sommerung folgen soll zur Konservierung von Stickstoff)
  • Anbaupause zwischen Ackerbohnen mindestens 4 bis 5 Jahre
  • Anbaupause zwischen Ackerbohnen und Futterleguminosen 2 bis 4 Jahre

AUSSAAT

Saattechnik:

  • konventionelle Drilltechnik oder Einzelkornsaat


Saatzeit:

  • Sommerform: möglichst früh ab Februar bis Mitte April, wenn keine Spätfröste unter 5 °C mehr zu erwarten sind.
  • Winterform: ab 20. September bis Ende Oktober

Saattiefe:

  • leichte Böden 8–10 cm; schwere Böden 6–8 cm

Saatstärke:

  • Sommerform: 40–45 keimf. Kö/m2 (früher Termin/optimale Verhältnisse); bis 45–50 keimf. Kö/m2 (später Termin/suboptimale Verhältnisse)
  • Winterform: 18–25 keimf. Kö/m² Im biologischen Anbau und bei mechanischer Unkrautregulierung sollten 10 % aufgeschlagen werden.

Reihenabstand:

  • Sommerform: 12,5 bis 45 cm
  • Winterform: 25 bis 45 cm

DÜNGUNG

  • STICKSTOFF: keine N-Düngung
  • PHOSPHOR: nach Entzug; 1,5 kg P2O5/dt FM bei 86 % TS, 50 dt Ertrag = 75 kg P2O5
  • KALIUM: nach Entzug; 4 kg K2O/dt FM bei 86 % TS, 50 dt Ertrag = 200 kg K2O
  • MIKRONÄHRSTOFFE: über Blattdüngung

BEKÄMPFUNG TIERISCHER SCHÄDLINGE

Ackerbohnenkäfer

  • Insektizid, direkte Bekämpfung sehr schwierig
  • Eiablage auf untersten Hülsen und Temperaturverlauf beachten
  • Abstand zwischenaktuellem und letztjährigem Bestand
  • Einsatz von Z-Saatgut

Blattrandkäfer

  • Insektizid, Anbaupausen, direkte Bekämpfungsehr schwierig

Schwarze Bohnenblattlaus

  • Insektizid
  • Abstand zu weiteren Wirtspflanzen

UNKRAUTBEKÄMPFUNG

  • intensive Stoppelbearbeitung der Vorfrucht
  • leguminosenfreie Zwischenfrucht zur Unkrautunterdrückung
  • wenn möglich, mehrfaches Blindstriegeln bis wenige Tage vor Auflauf
  • Striegeln ab 3-Blattstadium bis ca. 15–20 cm Wuchshöhe
  • Abhängig von dem Reihenabstand verträgt die Ackerbohne das Hacken sehr gut: schnelle Regeneration bei Verletzungen und Freiwachsen bei Verschüttungen.

Chem. Unkrautbekämpfung
dikotyle Unkräuter im Vorauflauf, monokotyle im Nachauflauf


BEKÄMPFUNG VON KRANKHEITEN

  • Fußkrankheiten: Standortwahl, Anbaupausen, intensive Bodenbearbeitung
  • Virusinfektionen: Blattlausbekämpfung
  • Ackerbohnenrost: Fungizid, intensive Bodenbearbeitung
  • Schokoladenfleckigkeit: Fungizid, Standortwahl
  • Brennfleckenkrankheit: Einsatz von Z-Saatgut, Fungizid

ERNTE

  • Drusch etwa Mitte bis Ende August, ca. 90 % der Hülsen sollten schwarz sein und
  • Kornfeuchten sollten zwischen 14 und 19 % liegen.
  • Dreschtrommel niedrige Drehzahl, Gebläse auf sehr hoher Drehzahl, weite Korböffnung und dem Bestand angepasste, zügige Fahrgeschwindigkeit
  • schonender Drusch und schonende Überladung bei Saatguterzeugung