Tipps zum Anbau von Mais-Gemengen

Tipps zum Anbau von Mais-Gemengen

Mais im Gemenge erfreut sich zunehmender Beliebtheit. So wird Mais in Kombination mit einem Mischungspartner vorzugsweise in Veredelungsregionen, aber auch in Gebieten mit hohem Maisanteil, wie etwa in Nord- und Westdeutschland, Bayern und Sachsen zunehmend in Fruchtfolgen integriert. 2025 gilt der Mais-Mischanbau rechtlich gesehen noch als eigene Kulturart.

Neben der Verbesserung der Futterqualität und der Erhöhung der Anbausicherheit soll ein Mais-Mischanbau auch die Biodiversität steigern. Dabei kommen theoretisch zahlreiche Mischungspartner infrage. Für welche Kultur man sich dabei auch entscheidet, sie bringt Herausforderungen bei Aussaat, Herbizid-Management und Ernte mit sich.

Standort: Die Standortanforderungen beim Mais-Gemengeanbau sind komplexer als bei Mais in Reinkultur: So sollten die Standorte einen eher geringen Unkrautdruck sowie keine Problemunkräuter aufweisen. Dem Pflanzenschutz sind hierbei Grenzen gesetzt, denn Anwendungen von Bodenherbiziden beschränken sich auf den Vorauflauf. Zudem sollte eine mechanische Hackmaßnahme als Nachlage eingeplant werden. Die Standorte sollten über eine gute Wasserversorgung bzw. eine Beregnungsmöglichkeit verfügen.

Aussaat: Bei der Aussaat müssen die unterschiedlichen Kornfraktionen der Kulturen (Korngröße, Kornform, Tausendkorngewicht) beachtet werden, um eine gleichmäßige Saatgutablage zu gewährleisten.

Mischungspartner: Durch die Beimengung von Ackerbohne, Sorghum oder Sonnenblume können Anbausicherheit und Qualität der Silage verbessert werden. Diese Gemenge haben sich in der Praxis bewährt. Um bestmögliche Ergebnisse zu generieren, sollten zudem nur wüchsige und leistungsstarke Maissorten verwendet werden. Im konventionellen Anbau empfiehlt sich eine fungizide Beizung und Verwendung eines Vogelrepellent (z. B. Korit Beizung).


1. Mais-Mischanbau mit Ackerbohnen:

Vorteile: Attraktive Mischung zur Verbesserung des Rohproteingehalts in der Silage, der Nährstoffverfügbarkeit für den Mais und der Bodenlockerung (Pfahlwurzel der Ackerbohne)

Mischungsverhältnis und Aussaat: 8:4 Mais:Ackerbohnen; je m²

Besondere Anbauhinweise: N-Düngung ist gegenüber reinem Maisanbau zu reduzieren.


2. Mais-Mischanbau mit Sorghum:

Vorteile: Mais bringt Masseertrag, Stärke und Energie in die Silage und Sorghum sichert aufgrund ausgeprägterer Trockentoleranz Erträge ab.

Mischungsverhältnis und Aussaat: 8:4 Mais:Sorghum; je m²

Besondere Anbauhinweise: Aussaat ab 12 °C Bodentemperatur, Düngung analog zum Mais nach Bedarfsermittlung, Ablagetiefe 3 bis maximal 4 cm


Mischung Masis/Sonnenblumen
Mischung Masis/Sonnenblumen


3. Mais-Mischanbau mit Sonnenblumen:

Vorteile: Erhöhter Rohproteingehalt im Erntegut, interessant für Biogasanlagen

Mischungsverhältnis und Aussaat: 7:3 Mais:Sonnenblumen; je m² Aussaat ist als Mischung oder in getrennten Reihen möglich.

Besondere Anbauhinweise: Aussaat ab Mitte/Ende April, Düngung analog zum Mais nach Bedarfsermittlung


Schnell gelesen (Kurzfassung):

Der Mais-Mischanbau gewinnt in Deutschland an Beliebtheit, besonders in Veredelungsregionen und Gebieten mit hohem Maisanteil. Ziel ist die Verbesserung der Futterqualität, Anbausicherheit und Biodiversität. Standort, Aussaat und Mischungspartner spielen dabei eine entscheidende Rolle. Ackerbohnen, Sorghum und Sonnenblumen sind beliebte Partner für den Maisanbau. 


Standortanforderungen:

  • niedrigen Unkrautdruck
  • gute Wasserversorgung oder Beregnungsmöglichkeiten 

Aussaat:

Die unterschiedlichen Kornfraktionen der Kulturen müssen beachtet werden, um eine gleichmäßige Aussaat zu gewährleisten.


Mischungspartner:

Ackerbohne: Steigert den Rohproteingehalt der Silage, verbessert die Nährstoffverfügbarkeit und fördert die Bodenlockerung. Mischungsverhältnis 8:4 (Mais).
Sorghum: Trockentoleranter als Mais, sichert Erträge auch in trockenen Bedingungen. Mischungsverhältnis 8:4 (Mais).
Sonnenblumen: Erhöhen den Rohproteingehalt und sind besonders interessant für Biogasanlagen. Mischungsverhältnis 7:3 (Mais).