Vielfalt drischt besser! Feldabend in Leopoldshöhe

Bei gemütlicher Feierabendstimmung diskutierten über 100 Besucher auf dem Feldabend der Saaten-Union bei W. von Borries Eckendorf in Leopoldshöhe über die optimale Fruchtfolgegestaltung. Auch die Kommunikation in der Landwirtschaft wird für den Betriebserfolg als immer wichtiger angesehen.

Sortendemonstration bei WvB Eckendorf in Leopoldshöhe
Sortendemonstration bei WvB Eckendorf in Leopoldshöhe

„Vielfalt drischt besser, wenn es drauf ankommt!“, so Sven Böse, Leiter der Fachberatung bei der Saaten-Union. In Zeiten der Pflanzenschutzmittelreduktion und Düngeverordnung benötige man integrierte Fruchtfolgen und Anbauverfahren mit mindestens 4 – 5 Fruchtfolgegliedern. Über gesunde, stresstolerante Sorten mit unterschiedlichem Resistenzhintergrund könnten Krankheitserreger nachhaltig reduziert werden. Die Zukunft gehöre ertragreichen Sorten mit hoher N-Nutzungseffizienz. Diese zu nutzen erfordere ein Umdenken der gesamten Wertschöpfungskette. Diversifizierte Fruchtfolgen gewinnen bei limitierter N-Versorgung an Vorzüglichkeit. Über Stellschrauben wie einer späteren Saat, Brache oder die Wahl von Sommerungen könne auch der Ackerfuchsschwanz in den Griff bekommen werden. Standortangepasstes Sommergetreide kombiniert mit einer Zwischenfrucht erhöhe zudem die Nutzwasserkapazität und schütze vor Erosion.

Kommunikation in der Landwirtschaft - Dipl. Ing. Dirk Gieschen, gmc Marketing, gibt hilfreiche Tipps an die Besucher.
Kommunikation in der Landwirtschaft - Dipl. Ing. Dirk Gieschen, gmc Marketing, gibt hilfreiche Tipps an die Besucher.

Dirk Gieschen (gmc Marketing) brachte einen weiteren wichtigen Erfolgsfaktor zur Sprache: Die Kommunikation zwischen Landwirtschaft und nichtlandwirtschaftlicher Bevölkerung. Mit dem herkömmlichen, sehr fachlichen Kommunikationsstil der Branche und dem gern verbreiteten Bild der Bauernhof-Idylle kämen wir nicht weiter, wenn wir aus Sicht der Bevölkerung „Landwirtschaft XXL“ betrieben. Vielmehr gehe es darum über lange Sicht Vertrauen im regionalen Umfeld aufzubauen. Keine Fachvorträge halten, sondern Themen greifbar machen, sei die Devise. Er rät, dem Hof ein Gesicht zu geben und Präsenz im Ort zu zeigen. So könnten neue wertvolle Brücken gebaut werden. Die überregionale „Weltrettung“ im Sinne der Branchenkommunikation sei dagegen Verbands- und Politikaufgabe. Im kleineren Maßstab könne jeder Einzelne viel mehr erreichen.

Nach dem Rundgang durch die Sortendemo wurden unter allen Teilnehmern drei Preise verlost. In diesem Jahr konnte sich Jan Obermeier über den Hauptpreis von Saatgut für 2 ha der Wintergerste SU JULE freuen. 5 kg Rapssaatgut der Sorte Violin ging an Heinrich-Dieter Keitmann und den 3. Preis mit einem Beutel voller nützlicher Arbeitshelfer gewann Rainer Pook.

Das Gewinnerfoto mit der Produktmanagerin Sophia Sahlfeld von WvB-Eckendorf.
Das Gewinnerfoto mit der Produktmanagerin Sophia Sahlfeld von WvB-Eckendorf.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen der Saaten-Union finden Sie unter www.saaten-union.de/termine.